Im Schwerpunkt Infrastruktur, Stadtplanung, Stadterneuerung und Verkehr hat die Europäische Union vorwiegend Kompetenzen in Verkehrsfragen. Die anderen Bereiche unterliegen der Kompetenz der Mitgliedstaaten bzw. der regionalen und/oder lokalen Entscheidungsträger.
Gut ausgebaute, belastbare Verkehrsanbindungen sind zur Förderung von Handel und Wirtschaftswachstum wie auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohlstand in Europa wesentlich. Die Lieferketten sind von den Verkehrsnetzen abhängig, welche die Grundlage jeder Volkswirtschaft bilden.
Transeuropäisches Verkehrsnetz
Derzeit ist die flächendeckende Verteilung der Verkehrsinfrastruktur in Europa nicht gegeben. Einerseits müssen fehlende Anschlüsse gebaut werden, andererseits muss ein Großteil der Verkehrsinfrastruktur erweitert und modernisiert werden. In diesem Kontext wurde das transeuropäische Verkehrsnetz, auch TEN‑V, entworfen: durch dieses langfristige Projekt wird angestrebt, Europa von Nord bis Süd und von Ost nach West miteinander zu verbinden. Dabei werden alle Verkehrsmittel berücksichtigt.Mit dem TEN‑V beabsichtigt die EU die Einrichtung eines Kernnetzes bis 2030. Dies beinhaltet unter anderem den Ausbau der grenzüberschreitenden Anschlüsse.
Kernnetz
Das Kernnetz wird durch regionale und nationale Straßennetze ergänzt, um den Zugang zum Kernnetz von überall aus zu gewährleisten. Einheitliche Normen sorgen dafür, dass Züge, Schiffe, Flugzeuge, Lkws und Pkws die Infrastruktur sicher und ohne technische Probleme europaweit nutzen können.
Auch wird diesem Kernnetz bei der Verkehrsfinanzierung im Rahmen der Fazilität Connecting Europe im Zeitraum 2014-2020 Priorität eingeräumt.
Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2050 schrittweise alle Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen Europas dieses Verkehrsnetz in weniger als 30 Minuten Fahrtzeit erreichen. Zur Verkürzung der Reisezeit kommen die Erhöhung der Sicherheit und Verringerung der Stauanfälligkeit als Vorteile hinzu.